fiktive portraits

Die Serie Fiktive Porträts ist im Grenzbereich von Fotografie und digitaler Malerei angesiedelt.
Sie wurde angeregt durch die Beschäftigung mit dem französischen Physiologen Guillaume Duchenne, der sich mit der Analyse des Gefühlsausdrucks, besonders mit der Lachmuskulatur, beschäftigte und die Ergebnisse Mitte des 19. Jahrhunderts in seiner Arbeit Mechanismus der menschlichen Physiognomie niederlegte. Duchenne entdeckte u. a. den für das Lächeln zuständigen Muskel der Freude, den Musculus zygomaticus major. Das echte Lächeln wird inzwischen Duchenne-Lächeln genannt.
Die zweite Quelle der Werkreihe ist die berühmte Serie von rund 52 als Selbstporträts gestalteten Alabasterbüsten des bayerischen Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt. Die „Köpfe“ oder Köpf-Stückhe Messerschmidts zeigen vielfältige physiognomische Zustände, oft extreme Grimassen.
Konkreter Auslöser war dann für mich die Farb-Fotografie einer Mayaskulptur, die ich in Schwarz-Weiß abspeicherte und überarbeitete. Daraus entwickelte sich eine Folge von teilweise mehrfach überlagerten und übermalten Funden – teilweise aus Jahrtausenden. Die Serie greift auch auf die Physiognomien unserer engen Nachbarn aus dem Tierreich zurück. Durch den Druck auf Hahnemühle FineArt Baryta Papier mit seiner „Struktur“ wird eine beinahe plastische Anmutung einiger Arbeiten erzeugt.

Die Abzüge werden bei Whitewall gedruckt und gerahmt. (Print 15,0 × 18,5 cm auf AluDibond, Schattenfugenrahmen Außenmaße 23 × 26,4 cm, Passepartout weiß)